Weber, Johann


Johann Weber


(*1564 Langenorla (heute Saale-Orla-Kreis in Thüringen, Nähe Pößneck) +1626 Lindenhayn, bei Leipzig in Sachsen)

6. Pastor an der Kirche St. Mauritius nach der Reformation in Lindenhayn (13.7.1592-1626), Gemeinde Schönwölkau, Landkreis Nordsachsen in Sachsen, Kirchenkreis Eilenburg (1820)


Lindenhayn, Kirche St. Mauritius (12. Jahrhundert)

"Johann Weber aus Langenorla*, im Amte Arenshaug 1564 geboren, war der Sohn eines dasigen Böttchers. Nach zurückgelegten Universtitäts=Jahren zu Leipzig bekam er 1592 die hiesige Pfarre, in welche er den 13. July eingewiesen ward. Er starb 1626 im 34. Jahre seines Amtes.
*In der Dietmannschen Priesterschaft wird er darum Neapolitanus genannt, weil sein Geburtsort nicht weit von Neustadt an der Orla liegt."


Familie:

Verheiratet mit Gertrud Köhler. Ihr Vater Ananias Köhler war Pfarrer im Nachbarort von Langenorla in Langendembach

2 Söhne: 

  • Ananias (*14.8.1596 Lindenhayn, +26.1.1665 Breslau, Dr. theol. an St. Thomas in Leipzig, Universitätsprofessor in Leipzig, später Oberpfarrer an St. Elisabeth in Breslau)
  • Elias (*1615 Lindenhayn, Pfarrer in Krippehna) 



Erste evangelische Pfarrer in Lindenhayn nach der Reformation:

  1. Georg Kolzsch (Coltsch), Pfarrer zur Zeit der Hauptvisitation 1534, ward sehr wohl befunden und im Amte belassen. Wahrscheinlich trat er zur protestantischen Kirche über.
  2. Johannes Walturner 1540-1545
  3. Georg Reichenbach, aus Schlesien Pfarrer in Lindenhayn 1545 -1561, gestorben wohl 1561.
  4. Michael Hoch (1561)
  5. Lorenz Bornstein (1562-1591)
  6. Johann Weber aus Langenorla (1592-1626), +1564
  7. Georg Hertel aus Zwickau (1626-1637), am 28. Juni 1626 ordiniert. "Während seiner Amtsführung, hatte er das besondere Glück, den König von Schweden 1631 den 6. September, als am Vorabende der Breitenfelder Schlacht, in seiner Behausung zu bewirthen, während der Churfürst von Sachsen, dessen Truppen sich mit denen des Adolphs in Verbindung setzten, in Naundorf Nachlager hielt. Hier soll, so erzählt Heidenreich in der Leipziger und Simon in der Eilenburger Chronik, Gustav Adolph den merkwürdigen Traum gehabt haben, als ob er sich mit dem Tilly raufe, denselben unter sich brächte, aber von ihm in den linken Arm gebissen würde. Wirklich begann auch den folgenden Tag die Schlacht. Tilly ward aus dem Felde geschlagen, Gustav aber erhielt eine leichte Wunde am linken Arme." Härtel starb 1637. Nach seinem Tode blieb die Pfarre in jenen stürmischen Zeiten 18 Jahre lang unbesetzt."
  8. Siegfried Rudel (1655-1696)
Quelle: Chronik der Stadt Eilenburg und Umgegend, hrsg. v. Carl Geissler, Rector der Stadtschule, gedruckt bei L. Mehner in Delizsch, Eilenburg 1831, S. 217f.
    
Bei dem Marsch der französischen Truppen zur Völkerschlacht nach Leipzig hielt sich Kaiser Napoleon Bonaparte 1813 eine Nacht im Pfarrhaus auf.